Das Osteoidosteom ist ein gutartiger Knochentumor, der meist bei jungen Erwachsenen auftritt. Obwohl er klein ist, verursacht er sehr starke Schmerzen. Verstärkte nächtliche Schmerzen und eine rasche Besserung unter NSAR (nichtsteroidalen Antirheumatika) liefern charakteristische klinische Hinweise für eine frühzeitige Diagnose.
Die Symptome des Osteoidosteoms äußern sich als lokalisierte Knochenschmerzen, Druckempfindlichkeit und sich allmählich entwickelnde Bewegungseinschränkung. Im Bereich des Tumors können Muskelkrämpfe und eine leichte Schwellung auftreten, und diese Befunde leiten die klinische Beurteilung.
Diagnostische Methoden beim Osteoidosteom beruhen auf dem Nachweis sklerosierter Knochenbereiche in der Röntgenaufnahme und der exakten Darstellung der Nidus-Struktur mittels CT-Bildgebung. Die MRT hingegen ermöglicht eine detaillierte Darstellung der Reaktion des umgebenden Weichteilgewebes und des Ödems.
Die Behandlung des Osteoidosteoms zielt in erster Linie darauf ab, den Nidus mit einem minimal-invasiven Verfahren wie der Radiofrequenzablation zu zerstören. In schwer zugänglichen oder komplizierten Fällen wird eine chirurgische Exzision bevorzugt, und nach vollständiger Entfernung ist das Rezidivrisiko sehr gering.
Prof. Dr. Murat Demirel
Facharzt für Orthopädie und Traumatologie
Orthopädie-Spezialist Prof. Dr. Murat Demirel wurde 1974 in Ankara geboren. Er absolvierte seine Grundschulausbildung an der Ankara Kavaklıdere Grundschule und seine weiterführende Ausbildung an der Ankara Atatürk Anatolian High School. Dr. Demirel schloss sein Medizinstudium an der Medizinischen Fakultät der Universität Ankara im Jahr 1998 ab und absolvierte seine Facharztausbildung in Orthopädie und Traumatologie im Jahr 2004 an der 1. Orthopädie- und Traumatologieklinik des Ankara Numune Ausbildungs- und Forschungskrankenhauses.
Promotion
Institut für Gesundheitswissenschaften der Universität Ankara
Facharztausbildung
Ankara Numune Ausbildungs- und Forschungskrankenhaus, 1. Orthopädieklinik
Medizinische Ausbildung
Medizinische Fakultät der Universität Ankara
Yazı İçeriği
Was ist ein Osteoidosteom-Tumor?
Das Osteoidosteom ist ein gutartiger und klein dimensionierter Knochentumor, der typischerweise bei jungen Menschen auftritt. Am häufigsten zeigt er sich in den langen Röhrenknochen, insbesondere im Femur und in der Tibia. Sein auffälligstes Merkmal sind Schmerzen, die sich nachts verstärken und unter nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) deutlich zurückgehen.
In welchen Altersgruppen und bei wem tritt das Osteoidosteom am häufigsten auf?
Diese Erkrankung betrifft nicht alle Gruppen gleichermaßen; im Gegenteil, ihre Zielpopulation ist recht spezifisch. Sie zeigt sich im Allgemeinen in den aktivsten, körperlich dynamischsten Lebensphasen. Die Zeiträume, in denen das Skelettsystem seine Entwicklung abschließt oder gerade abgeschlossen hat, sind die günstigsten für das Auftreten dieses Tumors.
Die Gruppen, in denen er am häufigsten beobachtet wird:
- Kinder
- Jugendliche
- Junge Erwachsene
- Männliche Patienten
- Aktive Sportler
Statistisch gesehen sind die meisten Patienten jünger als 25 Jahre, und die Mehrzahl der Fälle tritt zwischen 10 und 20 Jahren auf. Hinsichtlich der Geschlechterverteilung sind Jungen und junge Männer häufiger betroffen als Mädchen. Auf etwa zwei bis drei männliche Patienten kommt eine weibliche Patientin. Obwohl die Ursache nicht vollständig geklärt ist, könnten hormonelle Faktoren oder kleinere Traumata, denen Jungen häufiger ausgesetzt sind, als Auslöser wirken. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine genetisch vererbte Erkrankung; das Risiko ist daher bei Geschwistern oder anderen Familienmitgliedern nicht erhöht.
Was sind die Symptome des Osteoidosteoms?
Das charakteristischste Merkmal der Erkrankung ist das spezifische Schmerzprofil, das der Patient beschreibt. Dieser Schmerz ähnelt nicht dem Schmerz nach einem einfachen Stoß oder Sturz. Er beginnt meist schleichend und nimmt im Verlauf von Wochen oder Monaten an Intensität zu. Der Patient kann den Schmerzherd in der Regel mit einem Finger genau zeigen.
Die häufigsten Symptome sind:
- Starke nächtliche Schmerzen
- Anhaltender, bohrender Schmerz
- Aufwachen aus dem Schlaf
- Lokal begrenzte Druckempfindlichkeit
- Bewegungseinschränkung
- Hinken
- Muskelschwäche
- Wirbelsäulenkrümmung
- Gelenksteife
Unter diesen Symptomen ist der „Nachtschmerz“ das auffälligste. Tagsüber – in der Schule, bei der Arbeit oder beim Spielen – verspürt der Patient oft keine ausgeprägten Probleme. Doch wenn er sich abends hinlegt und der Körper zur Ruhe kommt, beginnt der kleine Nidus im Knochen, schmerzvermittelnde Botenstoffe (Prostaglandine) zu produzieren. Diese Botenstoffe reizen die Nervenenden und erweitern die Gefäße in der Region. In der Folge wacht das Kind oder der junge Erwachsene nachts durch Schmerzen auf.
Ein weiterer sehr wichtiger Hinweis ist die Reaktion auf Medikamente. Die Schmerzen beim Osteoidosteom sprechen auffallend gut auf Aspirin oder ähnliche nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) an. Etwa 20–30 Minuten nach Einnahme des Medikaments beschreiben viele Patienten den Effekt als „wie mit dem Messer abgeschnitten“. Wenn ein Patient über Knochenschmerzen klagt, die ihn nachts aus dem Schlaf reißen und sich mit einem einfachen Schmerzmittel vollständig zurückbilden, sollte das Osteoidosteom zu den ersten in Betracht gezogenen Diagnosen gehören.
In welchen Körperregionen und Knochen tritt es auf?
Theoretisch kann sich ein Osteoidosteom in jedem Knochen entwickeln. In der Praxis neigt es jedoch dazu, bestimmte Regionen zu bevorzugen. Besonders die langen, tragenden Knochen, die einen Großteil des Körpergewichts aufnehmen, sind häufig betroffen.
Am häufigsten betroffene Bereiche:
- Femur (Oberschenkelknochen)
- Tibia (Schienbein)
- Wirbelsäule
- Humerus (Oberarmknochen)
- Handwurzelknochen
- Mittelfußknochen
- Fersenbein
- Region um das Hüftgelenk
In mehr als der Hälfte der Fälle liegt das Problem in der Nähe des Knies – entweder im distalen Femur oder in der proximalen Tibia. Der genaue Ort im Knochen kann die Symptome jedoch deutlich beeinflussen. Befindet sich der Tumor im kortikalen Bereich (äußere harte Schale) langer Knochen, kann er eine ausgeprägte Knochensklerose und Schmerzen verursachen. Liegt er in Gelenknähe, können die Symptome komplexer ausfallen.
In gelenknahen Regionen wie der Hüfte kann der Patient die Schmerzen manchmal im Knie spüren. Dies bezeichnet man als übertragene Schmerzen. Außerdem können Tumoren in der Wirbelsäule bei Kindern aufgrund von Muskelkrämpfen eine schmerzhafte Skoliose verursachen. Daher sollte jedes Kind mit Skoliose und Rückenschmerzen sorgfältig auch auf diese Erkrankung hin untersucht werden.
Was sind die diagnostischen Schritte und bildgebenden Verfahren?
Auch wenn Anamnese und körperliche Untersuchung starke Hinweise liefern, sind für die endgültige Diagnose weiterführende bildgebende Verfahren erforderlich. Häufig berichten Patienten: „Mein Röntgenbild war unauffällig, aber die Schmerzen gehen nicht weg.“ Dies ist eine häufig beobachtete Situation.
Zu den diagnostischen Methoden gehören:
- Konventionelles Röntgen
- Computertomographie (CT)
- Magnetresonanztomographie (MRT)
- Knochenszintigraphie
Die Röntgenaufnahme ist die Erstuntersuchung, reicht jedoch nicht immer aus. In klassischen Fällen lassen sich Knochenverdichtung und ein kleines, strahlentransparentes Zentrum (Nidus) erkennen. In gelenknahen Bereichen oder in komplex aufgebauten Knochen wie Händen und Füßen kann das Röntgenbild jedoch unzureichend sein, und der Tumor bleibt unentdeckt.
An diesem Punkt gilt die Computertomographie (CT) als „Goldstandard“. Die CT zeigt die Knochenstruktur in großer Detailtiefe und ermöglicht es uns, Lage, Größe und Kern des Tumors millimetergenau zu bestimmen. CT-Bilder sind für die Behandlungsplanung unerlässlich.
Die Magnetresonanztomographie (MRT) kann mitunter irreführend sein. Sie bildet das umgebende Ödem häufig sehr ausgeprägt ab und kann das Bild überzeichnen oder mit Knocheninfektionen (Osteomyelitis) oder malignen Tumoren verwechselt werden. Daher ist die MRT zwar hilfreich zur Beurteilung der Weichteile, für den Nachweis des Nidus und die definitive Diagnose ist die CT jedoch unverzichtbar.
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Wird es mit Wachstumsschmerzen oder Stressfrakturen verwechselt?
Dies ist eine der am häufigsten gestellten Fragen besorgter Eltern. Leider lautet die Antwort: ja, das Osteoidosteom wird häufig mit anderen Erkrankungen verwechselt, was die Diagnose verzögern kann. Viele Kinder werden über Monate oder sogar Jahre unter der Annahme „Wachstumsschmerzen“ beobachtet.
Erkrankungen, die in der Differentialdiagnose berücksichtigt werden:
- Wachstumsschmerzen
- Stressfrakturen
- Knocheninfektionen
- Osteoblastom
- Muskelzerrungen
Der Unterschied zwischen Wachstumsschmerzen und Osteoidosteom ist in Wahrheit deutlich. Wachstumsschmerzen treten in der Regel an beiden Beinen auf, zeigen sich häufig abends nach Belastung und lassen sich durch Massage lindern. Schmerzen beim Osteoidosteom hingegen befinden sich an einem einzigen Punkt, sind einseitig, bessern sich nicht durch Massage und können bei Berührung sogar zunehmen. Vor allem wecken Wachstumsschmerzen ein Kind nicht aus dem Schlaf, während das Osteoidosteom dies sehr wohl tut.
Stressfrakturen sieht man typischerweise bei Sportlern oder Soldaten, die hochintensive Aktivitäten ausüben. Bei Stressfrakturen nehmen die Schmerzen mit Aktivität (Laufen, Gehen) zu und bessern sich in Ruhe. Beim Osteoidosteom verhält es sich umgekehrt – die Schmerzen erreichen in Ruhe und nachts ihren Höhepunkt. Diese Unterschiede sind entscheidend für die richtige Diagnose.
Eine weitere wichtige Erkrankung, die häufig mit Osteoidosteom verwechselt wird, ist das „Osteoblastom“. Das Osteoblastom ist sozusagen der „große Bruder“ des Osteoidosteoms. Obwohl es mikroskopisch ähnlich ist, ist das Osteoblastom größer als 2 cm und verhält sich aggressiver. Es spricht schlechter auf Aspirin an und erfordert eine operative Entfernung. Das Osteoidosteom hingegen kann einfacher behandelt werden. CT-Bildgebung und Läsionsgröße sind entscheidend, um diese beiden zu unterscheiden.
Was passiert ohne Behandlung, und reicht eine reine medikamentöse Therapie aus?
Das Osteoidosteom ist eine selbstlimitierende Erkrankung. Das bedeutet, dass der Tumor auch ohne operativen oder interventionellen Eingriff im Laufe der Zeit ausreifen und abklingen kann (typischerweise innerhalb von 3–7 Jahren). Die Schmerzen nehmen allmählich ab, und die Läsion heilt durch Verkalkung aus.
Das Hauptproblem ist jedoch das Leid, das der Patient während dieses langen Wartens erfährt. Über 5–6 Jahre hinweg jede Nacht Schmerzen zu haben, schlaflos zu sein und ständig auf hohe Dosen von Schmerzmitteln angewiesen zu sein, ist für ein Kind oder einen aktiven jungen Menschen nicht hinnehmbar.
Risiken einer langfristigen Medikamenteneinnahme:
- Sodbrennen
- Magenschleimhautblutung
- Magengeschwür
- Nierenprobleme
- Blutungsneigung
- Bluthochdruck
Daher sollte die Behandlungsentscheidung nicht ausschließlich am biologischen Verhalten des Tumors orientiert werden, sondern am Ausmaß der Beschwerden des Patienten. Wenn die Schmerzen sich mit Medikamenten nicht kontrollieren lassen, der Patient der Medikamente überdrüssig wird, Nebenwirkungen auftreten oder die Schmerzen den Alltag deutlich einschränken, ist eine interventionelle Behandlung erforderlich.
Wie wird die Radiofrequenzablation (RFA) durchgeführt?
Die Radiofrequenzablation (RFA) gilt heute als Goldstandard in der Behandlung des Osteoidosteoms. Dank dieser Technik können Patienten die Risiken und langen Erholungszeiten einer offenen Operation vermeiden. Der gesamte Eingriff wird perkutan, also ohne chirurgischen Schnitt, durchgeführt.
Ablauf des Verfahrens:
- Anästhesie
- Lokalisation mittels CT
- Platzierung der Nadel
- Thermische Ablation
- Entfernung der Nadel
Der Eingriff erfolgt in der Regel in Vollnarkose oder Spinalanästhesie, sodass der Patient keine Schmerzen verspürt. Der Patient wird auf dem CT-Tisch gelagert. Mithilfe der CT-Bilder bestimmt der Arzt millimetergenau die Lage des Tumors. Anschließend wird eine spezielle Nadel (Elektrode) durch die Haut vorgeschoben, bis sie den Nidus erreicht.
Sobald die Nadelspitze das Zentrum des Nidus erreicht, wird das Radiofrequenzgerät aktiviert. Durch hochfrequente Schwingungen wird an der Nadelspitze Hitze erzeugt. Das Tumorgewebe wird für etwa 4–6 Minuten auf Temperaturen von bis zu 90 °C erhitzt. Diese hohe Temperatur zerstört die Tumorzellen und die schmerzvermittelnden Nervenendigungen (Koagulationsnekrose). Nach Abschluss des Vorgangs wird die Nadel entfernt, ein kleiner Verband angelegt und der Eingriff beendet.
Vorteile der Radiofrequenzablation:
- Kein Schnitt
- Keine Naht erforderlich
- Entlassung meist am selben Tag
- Kurze Eingriffszeit
- Schnelle Genesung
- Geringes Komplikationsrisiko
- Hohe Erfolgsrate
Diese Methode weist eine Erfolgsrate von 90–95 % auf. Die meisten Patienten sind erstaunt, dass die starken Schmerzen, die sie jahrelang ertragen mussten, bereits in der ersten Nacht nach der Behandlung vollständig verschwinden.
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In welchen Situationen werden Operation und andere Methoden bevorzugt?
Obwohl die Radiofrequenzablation (RFA) die Therapie erster Wahl darstellt, ist sie in manchen besonderen Fällen nicht anwendbar oder mit einem höheren Risiko verbunden. Die bei der RFA erzeugte Hitze breitet sich vom Nadelende aus ein Stück weit in das umliegende Gewebe aus. Befindet sich der Tumor in einer empfindlichen Region, kann diese Hitze benachbarte Strukturen schädigen.
Situationen, die alternative Verfahren erfordern:
- Geringer Abstand zu Nerven
- Geringer Abstand zur Haut
- Nahe der Wirbelsäule
- Nahe der Wachstumsfuge
- Verdacht auf Osteoblastom
Liegt der Tumor näher als 1,5 cm an einem größeren Nervenbündel, kann die RFA Nervenverletzungen oder Lähmungen verursachen. In solchen Fällen kann die Kryoablation (Vereisung) bevorzugt werden. Bei der Kryoablation wird der Tumor nicht erhitzt, sondern durch Kälte zerstört. Nervengewebe toleriert Kälte besser als Hitze, und die während des Einfrierens entstehende Eiskugel ist in der Bildgebung sichtbar, was eine bessere Kontrolle erlaubt.
Bei wachsenden Kindern sind die Wachstumsfugen (Physe) für die Knochenlängenentwicklung verantwortlich. Liegt der Tumor sehr nahe an dieser Platte, könnte die bei der RFA erzeugte Hitze sie schädigen, zum Verschluss bringen und dadurch das Knochenwachstum stoppen – mit der Folge von Längenunterschieden oder Deformitäten. In solchen sensiblen Fällen oder bei Tumoren in komplexen Regionen kann eine offene Operation in Betracht gezogen werden.
Bei der offenen Operation wird der tumortragende Knochenanteil im Block entfernt (En-bloc-Resektion) oder ausgeschabt (Kürettage). Allerdings schwächt der offene Eingriff den Knochen, erhöht das Frakturrisiko und verlängert die Erholungszeit. Daher kommt er nur zum Einsatz, wenn es unbedingt nötig ist. Auch in modernen chirurgischen Konzepten ist das Ziel, mit möglichst kleinen Schnitten und CT-Kontrolle die am wenigsten invasive Methode anzuwenden.
Wie verläuft die Heilungsphase nach der Behandlung und worauf ist zu achten?
Die Erholung nach Radiofrequenzablation oder anderen minimal-invasiven Verfahren ist im Allgemeinen sehr gut. Patienten können meist wenige Stunden nach dem Eingriff aufstehen und gehen. Die meisten werden am selben oder am folgenden Tag entlassen.
Erwartbare Befunde in der Erholungsphase:
- Leichte Restschmerzen
- Druckempfindlichkeit an der Einstichstelle
- Schnelle Schmerzreduktion
- Rasche Rückkehr zu Alltagsaktivitäten
- Schlafen ohne Schmerzmittel
In der ersten Woche nach dem Eingriff können leichte Schmerzen an der Einstichstelle oder im Knochen auftreten, die sich jedoch mit einfachen Schmerzmitteln kontrollieren lassen. Die meisten Patienten bemerken sofort, dass ihre starken nächtlichen Schmerzen vollständig verschwunden sind.
Es gibt jedoch einen sehr wichtigen Punkt: Das Verschwinden der Schmerzen bedeutet nicht, dass der Knochen sofort seine ursprüngliche Stabilität wiedererlangt. Der behandelte Bereich bleibt biomechanisch geschwächt, bis die biologische Heilung vollständig abgeschlossen ist. Besonders in tragenden Bereichen wie dem Schenkelhals kann der Knochen in der Erholungsphase verletzlicher sein.
Einschränkungen der körperlichen Aktivität:
- Verzicht auf Sportarten mit hoher Stoßbelastung
- Kein Heben schwerer Lasten
- Kein Lauftraining
- Vermeiden von Kontaktsportarten
- Kontrolliertes, dosiertes Gehen
Im Allgemeinen müssen Patienten in den ersten 3 Monaten Sportarten oder Aktivitäten vermeiden, die den Knochen stark belasten. Aktivitäten mit geringer Belastung wie Spazierengehen oder Schwimmen sind erlaubt, doch Fußball, Basketball oder Joggen sollten bis zur vollständigen Remodellierung verschoben werden. In seltenen Fällen kann eine zu frühe Überlastung zu Stressfrakturen oder Rissen im behandelten Bereich führen.
Abschließend sollte das Rückfallrisiko erwähnt werden. Trotz hoher Erfolgsraten berichten Studien von Rezidivraten zwischen 10 % und 20 %. Dieses Risiko ist bei sehr jungen Kindern etwas höher. Tritt ein Rezidiv auf, bemerkt der Patient meist Monate später das Wiederauftreten der Schmerzen. Die gute Nachricht ist, dass eine zweite RFA-Sitzung in der Regel nahezu 100 % Erfolg mit vollständiger Beschwerdefreiheit bringt.
Häufig gestellte Fragen
In welcher Altersgruppe und in welchen Knochen tritt das Osteoidosteom am häufigsten auf?
Dieser Tumor tritt im Allgemeinen bei jungen Menschen zwischen 10 und 30 Jahren auf und wird am häufigsten im Femur und in der Tibia beobachtet. Er siedelt sich bevorzugt in den kortikalen Bereichen langer Röhrenknochen an und ist bei männlichen Patienten häufiger zu finden.
Warum verursacht das Osteoidosteom verstärkte nächtliche Schmerzen?
Weil Tumorzellen nachts verstärkt Prostaglandine produzieren, werden die Schmerzen in dieser Zeit intensiver. Diese Art von Schmerz bessert sich vorübergehend unter Aspirin oder NSAR.
Welche Probleme kann das Osteoidosteom bei wachsenden Kindern verursachen?
Befindet sich der Tumor in der Nähe der Wachstumsfuge, kann er Beinlängendifferenzen, Deformitäten oder Gangstörungen verursachen. Eine frühzeitige Diagnose beugt diesen Komplikationen vor.
Wie zeigt sich das Osteoidosteom im Röntgenbild oder in der MRT?
Im Röntgenbild ist eine kleine zentrale Läsion, der sogenannte Nidus, mit umgebendem sklerosiertem Knochengewebe zu sehen. MRT und insbesondere CT stellen den Tumor deutlicher dar und sichern die Diagnose.
Welche Knochenerkrankungen können mit dem Osteoidosteom verwechselt werden?
Osteoblastom, Stressfraktur, Brodie-Abszess und einige gutartige Knochentumoren können ähnliche Befunde zeigen. CT und gegebenenfalls Biopsie sorgen für eine sichere Unterscheidung.
Kann das Osteoidosteom ohne Operation behandelt werden?
Bei manchen Patienten kann bei beherrschbaren Schmerzen eine medikamentöse Beobachtung in Betracht gezogen werden. Da dieser Prozess jedoch Jahre dauern kann, werden in den meisten Fällen operative oder radiofrequenzbasierte Verfahren bevorzugt.
Wie wird die Radiofrequenzablation bei der Behandlung des Osteoidosteoms angewendet?
Unter CT-Kontrolle wird eine spezielle Nadel in den Nidus vorgeschoben und Hochfrequenzenergie appliziert, um den Tumor zu zerstören. Es handelt sich um ein minimal-invasives Verfahren mit sehr kurzer Krankenhausverweildauer.
Wie wird das Osteoidosteom chirurgisch entfernt?
Bei der chirurgischen Exzision wird der Nidus vollständig entfernt. Heutzutage werden bevorzugt Techniken mit kleinen Schnitten eingesetzt. Bleibt der Nidus teilweise zurück, können die Schmerzen fortbestehen.
Tritt das Osteoidosteom nach der Behandlung erneut auf?
Bei korrekter Durchführung ist das Rezidivrisiko gering. Wird der Nidus jedoch nicht vollständig entfernt, kann der Tumor nachwachsen und die Symptome können zurückkehren.
Beeinflusst das Osteoidosteom die langfristige Knochengesundheit?
Unbehandelt kann es zu chronischen Schmerzen, Bewegungseinschränkungen, Muskelschwäche und Knochenverformungen führen. Bei rechtzeitiger und adäquater Behandlung lässt sich die Knochengesundheit jedoch vollständig erhalten.

